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Burgaue: Jährliche Flutungen geplant

Aus der Ortschaftsratssitzung Böhlitz-Ehrenberg:

Zur letzten Ortschaftsratssitzung vor der Sommerpause waren einige interessierte Bürgerinnen und Bürger im Soziokulturellen Zentrum »Große Eiche« erschienen, um den Ausführungen der Verwaltung zum Projekt »Lebendige Luppe« zu folgen. Zunächst gratulierte Ortsvorsteher Denis Achtner aber dem Ortschaftsratsmitglied Jürgen Bamberg zu dessen 80. Geburtstag, den er am Vortag der Ortschaftsratssitzung feiern konnte, und überreichte einen Strauß Blumen. Danach übergab er das Wort an Rainer Werner, Sachgebietsleiter Wasserbaumanagement, der über den aktuellsten Stand des Projektes informierte. Das in mehrere Bauabschnitte unterteilte Projekt soll dazu führen, dass die Burgaue und damit der Auwald wieder ausreichend mit Wasser benetzt wird. Der Projektteil, der sich der Vitalisierung des Zschampert widmet, wurde bereits begonnen, konnte aber bis dato nicht abgeschlossen werden, da es hier aufgrund verschiedener Interessenlagen zu Bauverzögerungen kam. Hinsichtlich des Gebietes der Burgaue seien umfangreiche Arbeiten am Gewässernetz vorgesehen, um das Gebiet mit ausreichend Wasser benetzen zu können. Geplant seien außerdem mehrmalige Flutungen des Gebietes im Jahr. Ängste von Anrainern, dass der Grundwasserspiegel zu stark ansteigen könne oder dass es zu Überflutungen wie 2011 bzw. 2013 käme, wurden kategorisch ausgeschlossen. Die Planung des Projektes »Lebendige Luppe« müsse ausschließen, dass dies vorkäme. Geplant sei, Altarme wieder mit Wasser zu benetzen, Arme von bestehenden Gewässern abzutrennen, um einen idealen Gewässerverlauf zu modellieren. Geplant war auch, den Bauerngraben anzuheben. Das geschehe aber nicht in naher Zukunft, da die Sedimentbelastungen zu hoch seien und dies das Budget des Projektes zum momentanen Zeitpunkt übersteigen würde. Auch werde es keine Bauwerksanpassungen in der Burgaue geben (Durchlässe etc.), dies werde von mehreren Seiten aus kritisch gesehen. Für die Benetzung der Burgaue ist der Bau eines Querbauwerkes in der Nahle vorgesehen – nicht wie bisher kolportiert direkt am Nahleauslassbauwerk, sondern als separater Bau im Vorfeld dessen. Über dieses Bauwerk sollen die fünf m3/s Wasser in die Burgaue fließen, bei geplanten Überflutungen 30 m3/s und damit der Auwaldcharakter wieder hergestellt werden. Ortsvorsteher Denis Achtner fragte hinsichtlich der Einbindung der »Alten Luppe« nach. Diese sei nicht mehr im Plan, da man sich eher um Gewässerläufe innerhalb der Burgaue konzentriere und nicht an deren Rand. Es solle aber weitere Pläne geben, auch die »Alte Luppe« wieder mit Wasser zu benetzen. Momentan seien die Probleme nach den Hochwassern und die dadurch entstandenen Schäden noch nicht wieder behoben. An dieser Stelle beschwerte sich eine Anwohnerin, dass die Geruchsbelästigung aufgrund des fehlenden Wassers enorm sei. Auch die Pflege – in Verantwortung hier die Stadt Leipzig – ließe zu wünschen übrig. Das konnte auch Achtner bestätigen und verwies auf die Zuwucherung des Abflusses am Durchlass der Brücke in der Ludwig-Jahn-Str. Diese Pflegearbeiten seien an ein Unternehmen vergeben worden. Hier sei die Verwaltung für Hinweise dankbar, das die Arbeiten nicht stattfänden bzw. nur unzureichend erfolgten, da sie selbst keine Kontrolle durchführe. Hinweise bitte an das Amt für Stadtgrün und Gewässer (stadtgruen.gewaesser@leipzig.de). Im Anschluss behandelten die Ortschaftsräte noch weitere Vorlagen. Die Informationsvorlage zu den aktuellen Schülerzahlen sowie die 1. Änderungssatzung zur Winterdienstsatzung wurden einstimmig zur Kenntnis genommen. Dem Verwaltungsstandpunkt, der die Prüfung von Standorten zur Aufstellung von Mobilitätssäulen in Böhlitz-Ehrenberg vorsieht, wurde bei einer Enthaltung mehrheitlich zugestimmt. Abschließend bestätigten die Ortschaftsratsmitglieder einen Nachtrag in Höhe von 199,42 Euro für die Auszeichnungsveranstaltung des Ortschaftsrates. Im Punkt Informationen teilte Achtner mit, dass die Stadt der Aufforderung zur Erneuerung der Sperrmarkierungen auf den Georg-Schwarz-Brücken folgen werde. In diesem Zusammenhang äußerte Ortschaftsrat Andreas Faulhaber seinen Unmut über die Art und Weise, wie die Stadt hier zusehe, wie diese Markierungen ignoriert würden und nichts dagegen getan werde. Schließlich seien die Markierungen ein Bestandteil der Maßnahmen, die eine Verlängerung der Betriebserlaubnis ermöglichen. Das Ordnungsamt sei für die Kontrolle nicht zuständig, die Polizei verfüge nicht über die Kapazitäten, weitere Vorschläge seitens der Verwaltung gebe es nicht. Man nehme hier den Entzug der Betriebserlaubnis zu Lasten der Böhlitz-Ehrenberger billigend in Kauf. Da es keine weiteren Fragen aus der Bürgerschaft gab, wünschte Ortsvorsteher Achtner allen Anwesenden eine schöne Sommer- und Urlaubszeit und beendete die Julisitzung. Die nächste Ortschaftsratssitzung findet am 8. September statt.

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