Zur letzten Sitzung des Jahres begrüßte Ortsvorsteher Denis Achtner die anwesenden Bürgerinnen und Bürger sowie die Vertreter der Stadtverwaltung, an die er das Wort zur Vorstellung der Vorplanung zur Neugestaltung des Bielagartens übergab. Erschienen waren Torsten Zech vom Amt für Stadtgrün und Gewässer sowie vom Landschaftsarchitekten-Büro nature-project Thomas Poser, die das Vorhaben erläuterten. So soll der Park aufgewertet werden. Im vorderen Bereich soll ein neuer Spielplatz entstehen, der Kinder jüngeren Alters ansprechen soll. Somit werde eine Lücke geschlossen, denn im hinteren Bereich des Parks gebe es eine Aufenthaltsfläche für Jugendliche.
Das Spielgerät, das im vorderen Bereich eingesetzt werden soll, steht noch nicht fest. Unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern werde eruiert, welches der fünf zur Verfügung stehenden Spielelemente am besten für den Standort wäre. Die Auswahl kann zwischen einem Kombinations-spielgerät (Klettergerüst/ Rutsche), einer Seilpyramide, einem Seilgarten, einem Spinnenturm (Klettergerüst mit Kletternetz) und einem Balancierparcours erfolgen. Jenes Spielgerät wird in einem halbkreisförmigen Bereich mit Fallschutzsand und umlaufender Sandkalksteinmauer aufgestellt. Ergänzt wird das Ensemble mit einer Sitzbank. Zur Beschattung werden im Umfeld des Halbreises weitere Bäume und Büsche gepflanzt. Ortsvorsteher Achtner merkte hier an, dass vermieden werden solle, dass eine Gehölzkulisse entstehe, die die Transparenz und Offenheit des Platzes schmälere. So eine »grüne Schanze« gebe es schon auf dem Marktplatz, die Folgen seien bekannt.
Durch den Bielagarten wird ein neuer Rundweg entstehen, der die einzelnen Spielareale miteinander verbindet und ein neuer Papierkorb soll aufgestellt werden. Auch hier schlug Achtner vor, jeweils einen Papierkorb an den Spielstellen aufzustellen, um die Voraussetzungen für Ordnung und Sauberkeit zu schaffen. Insgesamt sollen Planung und Bau mit 140 000 Euro zu Buche schlagen, wobei die Leistungsphasen fünf bis acht (Bau) in den Jahren 2019/20 erfolgen sollen.
Als nächstes stand die Stellplatzsatzung auf der Tagesordnung. Ein neues Gesetz erlaube den Kommunen nun, selbst Regelung zu Stellplätzen beim Wohnungsneubau zu erstellen. Dieser Möglichkeit soll die Stadt nun auf Antrag der Grünen folgen und damit Sorge tragen, dass der Wohnungsbau günstiger werde. Als eine Begründung wurde auch der gut ausgebaute Öffentliche Personennahverkehr benannt. Durch die neue Satzung würde defakto rund die Hälfte der bisher festgeschriebenen Stellplätze wegfallen und dafür durch Fahrradstellplätze ersetzt. Ortsvorsteher Achtner kann sich damit nicht anfreunden. Nicht mit Zwang werde man verkehrspolitisch zum Umdenken anregen. Anreize müssten zuerst geschaffen werden. Der ÖPNV ist zumeist in den Randgebieten noch nicht weit genug ausgebaut. Da ist man auf den PKW angewiesen. »Hier wird wieder der zweite Schritt vor dem ersten gemacht«, so Achtner. Auch Andreas Faulhaber brachte seine Ablehnung zum Ausdruck: »Das Auto ist per se nicht böse. Im Gegenteil, Leipzig lebt sogar von der Automobilindustrie! Die Diskussion geht komplett vorbei an den Bedürfnissen der Leistungsträger unserer Gesellschaft.«, so Faulhaber. Die anderen Ortschaftsratsmitglieder folgten dieser Meinung und stimmten einstimmig gegen die Satzung.
Anschließend wurden durch den Ortschaftsrat restliche Brauchtumsmittel für Jubilare und den Seniorenclub vergeben, ehe Achtner die Wichtige Angelegenheit des Stadtbezirksbeirats Alt-West als Tischvorlage behandelte. Der Stadtbezirksbeirat Alt-West fordert in der Vorlage eine umfassende Bürgerbeteiligung für die Georg-Schwarz-Brücken. Achtner wiederholte seinen Standpunkt, dass aufgrund des desolaten Zustandes der Brücken eine weitere Verzögerung des Bauvorhabens zum Schaden der Stadt und vor allem der Böhlitz-Ehrenbergerinnen und Böhlitz-Ehrenberger wäre. Dieser Meinung folgt auch der Verwaltungsstandpunkt. Somit stimmten die Mitglieder des Ortschaftsrates einstimmig für den Verwaltungsstandpunkt und lehnten die Wichtige Angelegenheit einstimmig ab.
Abschließend informierten Denis Achtner und Andreas Faulhaber über den Sachstand Nutzungskonzept »Große Eiche«. Hier habe es ein Gespräch mit dem Liegenschaftsamt gegeben, bei dem man sich auf erste Eckpfeiler eines Konzeptes verständigen konnte. In den nächsten Monaten sollen diese Eckpfeiler zusammen mit den wichtigsten Akteuren in einem zukunftsfähigen Konzept münden. Auch hinsichtlich des Neubaus einer Dreifelder-Sporthalle habe es ein Gespräch mit der Sportamtsleiterin gegeben, bei dem erste Hinweise und Wünsche für das Projekt, dass nicht vor 2021 spruchreif wird, geäußert wurden. Und beim Netzwerktreffen (Bürgercafé) zum Thema »Lärm auf öffentlichen Plätzen gab es erste Lösungsansätze, wie man dem Problem begegnen möchte unter verstärkter Einbindung von Polizeibehörde, Polizei und Akteuren vor Ort. Weitere Aktionen werden dann in einem zweiten Treffen vor Ostern besprochen.
Die nächste Sitzung des Ortschaftsrates findet am 17. Januar statt.
Fotos: Stadt Leipzig/nature-project
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