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Planungen für Megu-Areal

Aus der Ortschaftsratssitzung Böhlitz-Ehrenberg:

In der Novembersitzung des Ortschaftsrates begrüßte Ortsvor­steher Denis Achtner Mike Seifart und Sebastian Menzel vom Projektentwickler Panattoni, der über die zukünftig angedachten Entwicklungen auf dem Gebiet des ehemaligen Metallgusswerkes informierten.


Nach aktuellem Stand sind von der Firma Hagedorn alle Be­bauungen auf dem Gelände zurückgebaut und entsorgt wor­den. Alleinig der Schornstein stehe noch und werde durch Spezialtechnik nach und nach abgetragen. Eine Sprengung käme aufgrund von zu straken Erschütterungen und sensibler Technik bei anliegenden Unter­nehmen nicht in Frage. Momentan befände man sich in der Bau­antragsplanung für das rund 15 Hektar große Gelände, das sich zum größten Teil auf Böhlitz-Ehrenberger Gemarkung befindet. Hier sollen demnächst große Hallen für Produk­tion, Leichtindustrie und wertschöpfen­de Logistik entste­hen – ein soge­nan­nter Panatto­ni-Park, die es auch schon in zahlreichen Städten weltweit gibt. In Böhlitz-Ehrenberg sollen auf 42000 m2 bis zu zehn Meter große Hallen ent­lang der Merseburger Straße entstehen, aber auch Büro- und Sozialflächen. Im nördlichen Teil würden auf weiteren 26000 m2 die sogenannten »City-Docks« entstehen, etwas kleinteiligere sortierte Gebäude mit Gewerbeflächen zwischen 800 und 1600 m2, in der sich dann Hand­werker oder andere Gewerbebetriebe einmieten könnten. Der Gesamtkomplex soll unter dem Namen »Panattoni Campus Leipzig Zentrum« geführt werden.


Panattoni plant den Baustart Anfang 2024 beginnen zu können. Der Bau selbst dauere ungefähr ein Jahr und soll in Systembauweise bei Flachgründung und Stellen von Fertigteilstützen erfolgen. Die Flach­dachkonstruktion erfolge mit Stahlfachwerkbindern und die Fassaden werden mit Sandwichpaneelen erstellt. Ein Großteil der Hallen werden wohl von Logistikunternehmen wie Amazon genutzt werden. Dies bedeutet, dass der Zuliefer­verkehr über die Merseburger Straße führen wird und mit einer Zunahme des Transport­verkehrs zu rechnen sei. Daher werde in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern der Stadt Leipzig gerade ein neues Verkehrskonzept erarbeitet, welches Bestandteil der Bauvoranfrage sein wird. So wird es einen voll­ständigen Umbau der Einfahrt geben. Hier wird zukünftig eine Lichtsignalanlage den Verkehr und die Zufahrt regeln. Orts­vorsteher Achtner fragte an dieser Stelle explizit nach, ob die Ampelschaltung mit der Ampel an der Ludwig-Hupfeld-Straße und mit der Ampel am Löwencenter abgestimmt werde. Die Ampeln sollten so abgestimmt werden, dass sich Lücken im Verkehrsstrom ergeben, so dass man auf der Schönauer Landstraße von Böhlitz-Ehrenberg kommend auch besser nach links in die Merseburger Straße abbiegen kann. Dies solle im Verkehrskonzept berücksichtigt werden. Generell gab es zum Verkehrskonzept weitere Anfragen, dass es sinnvoll erscheint, dass die Stadt Leipzig jenes nach Vorliegen nochmals im Ortschaftsrat vorstellt.


Abschließend fragte Achtner augenzwinkernd nach, ob sich denn Panattoni im Ort noch anderweitig engagieren möchte, schließlich habe es schon zu Zeiten als größte Industriegemeinde der DDR immer ein gutes Verhältnis zwischen den Anliegern, Vereinen und Institutionen und den großen Mitspielern aus Industrie und Gewerbe im Ort gegeben. Natürlich wolle Panattoni sich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten im Ort engagieren.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt war Jörg Stäbler, Sachgebietsleiter Objektverwaltungbewirtschaftung vom Amt für Sport erschienen, um über den aktuellen Sachstand Nachnutzung der Räumlichkeiten des ehemaligen Jugendclubs zu sprechen. Hier seien die Gespräche zwischen dem potentiellen Nutzer SV DKF weit fortgeschritten, es gebe ein ansprechendes Konzept, das auch Angebote für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stelle. Um Probleme hinsichtlich der Vergabe der Räumlichkeiten vorzubeugen, fragte Achtner nach, ob auch anderen Anliegern des Sportplatzes wie TSV und Schützengesellschaft die Räumlichkeiten angeboten wurden und ob es weitere Bewerbungen gebe. So sei zumindest vom TSV ein weiterer Antrag auf Nutzung eingegangen. Achtner fragte an dieser Stelle auch nach den Konditionen, unter denen die Räumlichkeiten vergeben werden. So gebe es die allgemeingültigen Pachtverträge zu einem geringen Pachtpreis und bei Übernahme der Strom- und Nebenkosten. Hier wies Ortsvorsteher Achtner darauf hin, dass die Nebenkosten für Wasser, Strom etc. von der Stadt Leipzig zu tragen seien und das seit der Eingemeindung, weil dies im Einge­meindungsvertrag festgeschrieben sei. Dies wolle man nochmals prüfen, ebenso, wer nun die Räumlichkeiten zugesprochen bekommt.



Weiterhin stellten Alexander Zerreich und Isabel Hentschker von der Immissionsschutzbehörde das Lärmschutzgutachten zum Jugend­spielbereich im Bielagarten vor. Messungen haben ergeben, dass der Geräuschpegel beim Spielen auf der Streetballanlage drei Dezibel zu laut sei und die Reinstallation somit zu Klagen vor Gericht führen könnten. Ortsvorsteher Achtner entgegnete hier, dass hier völlig falsche Zeichen in Richtung derjenigen gegeben werden, die wissentlich an Spielplätze ziehen und diese auf dem Klageweg aus dem Ortsbild vertreiben wollen. In Absprache mit dem zuständigen Amt werde jetzt nach einer Spielmöglichkeit für den Jugendbereich gesucht. Achtner lege hier Wert auf eine Betätigungsmöglichkeit, bei der mehrere Jugendliche miteinander agieren können. Der Reinstallation besagter Streetballanlage solle zudem im Rahmen des Turnhallenneubaus geprüft werden. Der Standort eigne sich besonders gut, so die Meinung des Ortschaftsrates.


Im Punkt Informationen teilte Achtner mit, dass der Antrag des Ortschaftsrates auf Erhalt des Jugendclubs überraschend im Stadtrat eine Mehrheit erhielt. Ursächlich sei aber nicht der Inhalt des Antrages gewesen, sondern die Art und Weise, wie mit dem Antragsteller in der Ratssitzung umgegangen wurde. Nach der Stadtratssitzung legte der Oberbürgermeister allerdings sein Veto gegen den Beschluss des Stadtrates ein. Somit warb Achtner – damit weiterhin im Kinder und Jugendbereich im Ort etwas passieren kann, aber auch weil es Vorbe­halte seitens der Verwaltung zum Träger gab – für eine Neufassung des Antrags, der eine offenere Formulierung beinhaltete. Dieser Neufassung wurde mehrheitlich, bei zwei Enthaltungen, zugestimmt.

Abschließend vergab der Ortschaftsrat Mittel aus dem Brauchtum für die Dachsanierung des Toilettenwagens an die Freiwillige Feuerwehr (1000,– Euro) und zur Anschaffung einer Beschallungsanlage für die Festivitäten der Bürgergesellschaft (1500,– Euro).

Visualisierungen: Panattoni

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